Pfeil und Bogen – die Infoseite zum Bogenschießen

Willkommen bei “Pfeil und Bogen” – die Infoseite zum Thema Bogenschießen! Was heute eine beliebte und angesehene Präzisionssportart ist, die sowohl beim Laiensport als auch bei den Olympischen Spielen und im Rahmen von z. B. Triathlon zum Einsatz kommt, war schon vor Tausenden von Jahren ein wichtiger Bestandteil der Jagdausrüstung unserer Vorfahren. Kein anderes Sportgerät hat so viele Jahrtausende überdauert und einen so nachhaltig wichtigen Einfluss auf die Menschheit gehabt. Teilen Sie unsere Faszination und entdecken Sie auf unserer Infoseite viel Interessantes rund um Pfeil und Bogen.

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Herkunft des Bogenschießens

Bogenschießen gab es schon lange Zeit, bevor unsere Vorfahren den Ackerbau für sich entdecken und sesshaft wurden. Als Jäger und Sammler zogen sie durch ihre Gebiete, und hatten Pfeil und Bogen als effektives Jagdwerkzeug entwickelt. Das muss vor mindestens 14 000 Jahren gewesen sein. Sehr wahrscheinlich gab es frühe Ausführungen von Bögen und Pfeilen jedoch schon früher und es sind lediglich keine Hinweise bzw. archäologischen Funde mehr erhalten, die dies beweisen könnten.

So gibt es zum Beispiel Funde aus Südafrika und Sri Lanka, die zwischen 50 und 64 Tausend Jahre alt sind und bei denen es sich wahrscheinlich um Pfeilspitzen handelt. Die ältesten Funde, die unzweifelhaft auf die Existenz des Bogenschießens hinweise, sind zwei Flachbogen auf Dänemark, die um die 8000 Jahre alt sein müssen und wahrscheinlich aus der Kongemose Kultur des nordischen Mesolithikums stammen. Auch in Deutschland, im Stellmoor bei Hamburg wurden gut erhaltene Pfeile aus Kiefernholz gefunden, deren Pfeilspitzen aus Feuerstein bestanden. Auch in Frankreich gibt es eine alte Darstellung eines Bogens, die in eine Kalksteinplatte eingraviert wurde – in der Grotte des Fadets. Es ist daher anzunehmen, dass das Bogenschießen womöglich in Europa seine Ursprünge hatte, obwohl auch nicht auszuschließen ist, dass auf anderen Kontinenten parallel ähnliche Entwicklungen stattfanden.

Bogen und Pfeil im Laufe der Geschichte

Im Laufe der Jahrtausende spielte das Bogenschießen mehr als eine Rolle, wuchs durch die Zeiten hindurch in verschiedene Rollen hinein, die in verschiedenen, teils überlebenswichtigen Bereiches des menschlichen Daseins wichtig waren. Es gibt und gab unzählige verschiedene Arten von Bögen. Im Mesolithikum gab es Bögen in Form eines D, die Flachbogen genannt wurden, aber auch Abbildungen von frühen Recurvebogen gibt es seit dem Frühneolithikum. Berittene Kulturen auf den Steppen Asiens und im Orient entwickelten Kurzbogen, durch welche die Griechen und Römer inspiriert wurden. Auch im Mittelalter wurden Bogen benutzt, vor allem der klassische Langbogen war beliebt, da man hiermit sogar die metallenen Rüstungen durchschlagen konnte. Erst die Entwicklung von Feuerwaffen und auch der Armbrust verdrängte den Bogen etwas, aber in der Neuzeit lebte das Bogenschießen als Sportart wieder auf.

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Ein Werkzeug mit vielen Nutzungsmöglichkeiten

Pfeil und Bogen sind zusammen ein wahrhaftig vielfältiges Gespann. Im Verlauf der Geschichte wurden sie für verschiedene Zwecke genutzt. Die zwei wichtigsten dieser Anwendungsmöglichkeiten machten das Bogenschießen für die Menschen unentbehrlich.

Ein Jagdgerät

Ganz klar, für unsere Vorfahren war der Bogen als Jagdinstrument absolut essenziell. Jäger, Sammler und auch bereits sesshafte Menschen waren darauf angewiesen, Tiere für Fleisch zu erlegen, und mit Pfeil und Bogen konnte Wild niedergestreckt werden, ohne dass man sich in die direkte Nähe des Tieres begeben musste – was vor allem bei wachsamen Fluchttieren oder großem Wild wie Rindern gefährlich und auch nahezu unmöglich wäre. Nur durch das Abschießen von Pfeilen aus einer Distanz war es den Menschen möglich, erfolgreich große und schnelle Tiere zu jagen und somit an größere Mengen von Nahrung zu kommen. Das Bogenschießen spielte daher als Jagdwerkzeug eine ganz essenzielle Rolle in der Entwicklung der Menschheit.

Eine Fernwaffe

Immer wieder kam es auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Menschen, und da man wegen der Jagd sowieso im Bogenschießen geübt war, lag es nahe, Pfeil und Bogen auch als Fernwaffe gegen andere Menschen zu verwenden. Die Vorteile stechen hervor: man kann mit Pfeil und Bogen den Gegner verwunden oder töten, ohne sich selbst in unmittelbare Nähe und damit größere Gefahr zu begeben. Das Abschießen von Pfeilen aus einem Versteck heraus spielte daher eine extrem wichtige Rolle in der Kriegsführung unserer Vorfahren, sowohl beim Angriff als auch bei der Verteidigung. Das Bogenschießen aus der Ferne ergänzte den Nahkampf.

Ein Sportgerät

Heute werden Bogen nur noch von wenigen verbleibenden Naturvölkern zum Jagen oder als Kriegswaffe benutzt. Die Mehrheit der modernen Menschen hat keinen Bedarf mehr für diese Funktionen des Bogenschießens, jedoch hat sich die Nutzung als Sportgerät etabliert. Zahlreiche Menschen schätzen den Bogen heute als Sportgerät, welches nicht nur eine direkte und sehr prägnante Verbindung zur Vergangenheit der Menschen darstellt, sondern auch als Präzisionssport und für den mentalen Ausgleich sehr geschätzt wird.

Unterschiede zwischen Jagd- und Sportbögen

Einen Bogen, der für die Jagd verwendet wird, hat man als Jäger den ganzen Tag dabei und muss ihn durch Wald und Gestrüpp tragen. Deshalb sind Jagdbogen in der Regel kürzer und damit handlicher als Sportbogen. Außerdem sind Jagdbogen häufig aus Holz gefertigt, während man bei Sportbogen in moderner Bauweise in der Regel auf synthetische Materialien zurückgreift, wie zum Beispiel CFK oder aber auch Metalle. Weil Jagdbogen kürzer sind, haben sie deshalb oftmals auch ein geringeres Zuggewicht, was bedeutet, dass man länger zielen kann. Bei Sportbogen geht es ebenfalls ganz stark um die Präzision, weshalb bei der Bauweise vor allem darauf geachtet wird, dass man damit sehr ruhig schießen und daher auch extrem genau treffen kann. Von daher macht es auch nichts aus, wenn ein Sportbogen etwas länger und schwieriger zu handhaben ist – Hauptsache, man trifft damit ins Schwarze.

Olympische Spiele

Seit dem Jahr 1972 zählt das Bogenschießen zu den olympischen Sportarten. Jedoch gab es schon lange Vorher eine sehr erfolgreiche olympische Phase für die sportlichen Bogenschützen: bereits 1900, 1904, 1908 und 1920 war Bogenschießen eine olympische Disziplin. Auch die deutschen Bogenschützinnen und Bogenschützen waren und sind bei den olympischen Spielen sehr erfolgreich. Die wichtigsten Errungenschaften sind:

Atlanta, USA, 1996Silbermedaillie für das Damenteam
Sydney, Australien, 2000Bronzemedaille für das Damenteam
Rio de Janeiro, Brasilien, 2016Silbermedaille für Lisa Unruh
Tokio, Japan, 2020Bronzemedaille für das Damenteam

Modernes Bogenschießen im Verein

Wer heute Lust bekommt, das Bogenschießen als Hobby anzufangen, muss sich nach einem der vielen Bogensportvereine umschauen. Davon gibt es zahlreiche in Deutschland, wenn auch die Übungsfelder und -hallen manchmal schon ein Stück weit weg liegen können. Ein Hindernis ist wohl, dass man auch für eine nicht besonders teure Erstausstattung schonmal um die 300 Euro hinlegen muss. Viele Vereine bieten daher Schnupperkurse an, bei denen man ohne Vorerfahrung und mit vom Verein geliehener Ausrüstung in den Sport hineinschnuppern kann, ohne dass man sich gleich festlegen und viel Geld ausgeben muss. Auf den Webseiten des Deutschen Feldbogen Sportverbands und des Deutschen Schützenverbands findet man nähere Infos.

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Wussten Sie, dass…?

… Bogenschießen schon vor mehr als 100 Jahren eine der wenigen Sportarten war, die auch von Frauen sehr professionell ausgeübt wurde? Im 19. Jahrhundert schickte es sich für Frauen nicht, Sport zu treiben, aber das Bogenschießen galt als eine der wenigen Sportarten, die für Frauen einigermaßen akzeptiert waren. Vor allem reiche britische Damen waren damals sehr erfolgreich, allen voran die berühmte Alice Legh.

… der Rekord für den am weitesten geschossenen Pfeil aktuell bei sage und schreibe 1222 Metern liegt? Diese Leistung wurde im Jahr 1987 von Don Brown mit einem Recurvebogen vollbracht.

… auch heute noch berittenes Bogenschießen betrieben wird, als Sportart, die direkt mit der Kultur der asiatischen Steppenvölker verbunden ist? Nachfahren dieser Völker erhalten das Erbe auch heute noch lebendig, in dem sie wie ihre Vorfahren mit Pferd, Bogen und Jagdfalken jagen.

Häufig gestellte Fragen zum Bogenschießen

Fällt ein Bogen unter das Waffengesetz?

Nein, ein Bogen ist zwar eine Waffe, kann jedoch laut Waffengesetz ohne besondere Erlaubnis als Sportgerät genutzt werden.

Was ist der beste Bogen?

Wahrscheinlich ein Compoundbogen, denn diese Hochleistungsgeräte sind mit Wasserwaagen, Vergrößerungsvisier und mechanischer Lösehilfe ausgestattet, sodass ein höchstes Maß an Präzision erzielt werden kann.

Wird auch heute noch mit dem Bogen gejagt?

In anderen Ländern ja, aber in Deutschland ist die Bogenjagd verboten.

Können auch Sehbehinderte Bogenschießen?

Ja, das Bogenschießen für Blinde und Sehbehinderte ist eine Sportart, die existiert und die derzeit um Anerkennung als paralympische Sportart kämpft.

Schießt man heute einfach nur auf Zielscheiben?

Keineswegs! Obwohl es sehr häufig vorkommt, gibt es auch das 3-D-Bogenschießen, bei dem man auf Tierattrappen im Gelände zielt und so eine echte Jagdatmosphäre aufkommen lässt.


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